SKI-RENNEN WIRD DREIST MANIPULIERT – UND DANN FüR UNGüLTIG ERKLäRT

„Bevor ich starten wollte, hieß es...“

Ski-Rennen wird dreist manipuliert – und dann für ungültig erklärt

Der Ski-Sport ist von einem Manipulationsskandal erschüttert worden. Grund hierfür ist der Versuch, aktiv in das Ergebnis eines Rennens einzugreifen.

Madonna di Campiglo – Der FIS-Riesenslalom in Madonna di Campiglo ist von einem Skandal überschattet worden. Das Portal skinews.ch berichtet im Rahmen dessen von einem „ziemlich skurril anmutender Manipulationsversuch“ zuungunsten von zwei Weltcup-Athleten. Die Einflussnahme ist bereits während des Rennens aufgefallen.

Christof Innerhofer
Geboren:17. Dezember 1984 (Alter 39 Jahre), Bruneck, Italien
Disziplinen:Abfahrt, Super-G, Kombination
Einzel-Weltcupsiege:6
Größter Erfolg:Gold bei Ski-WM 2011 im Super-G

Schwere Vorwürfe: „Sollten ausgebremst werden, damit wir das Rennen nicht ‚kaputt‘ machen“

Zu den Hintergründen: Kurz vor dem Ende des Riesenslaloms wird der Wettbewerb unterbrochen, um Trainern die Chance zu ermöglichen, ein Tor umzustecken. Zu jenem Zeitpunkt standen nur noch die beiden italienischen Athleten Christof Innerhofer und Simon Maurberger im Starthäuschen.

„Bevor ich starten wollte, hieß es: Start, stopp. Dann ist vor den Fahrten von mir und Simon ein Tor bei der Einfahrt ins Flachstück um eineinhalb Meter nach außen versetzt worden“, schildert Innerhofer laut Blick den Vorgang. Teamkollege Maurberger stimmt ein und fügt an: „Christof und ich sollten ausgebremst werden, damit wir das Rennen nicht ‚kaputt‘ machen.“ Der ehemalige deutsche Ski-Star Felix Neureuther hatte einmal den Verdacht der Manipulation bei Olympia 2022 in China geäußert.

Christof Innerhofer und Simon Maurberger sollten abbremsen

Innerhofer und Maurberger seien bereits vor dem Start darum gebeten worden, während dem Rennen abzubremsen. Die ambitionierten Athleten, die an den Rennen teilnehmen, um ihr FIS-Punktekonto zu verbessern, verweigerten aber. Im Anschluss daran ist es dann wohl von einem „FIS-Mann“ zur dreisten Manipulation gekommen.

Dieser versetzt ein Tor nach außen, um die Fahrt der beiden (noch) führenden Innerhofer und Maurberger zu verlängern und ihnen somit die Möglichkeit zu rauben, den Wettbewerb zu gewinnen. Als dieser dreiste Versuch bemerkt wird, entschied die Rennleitung, das Rennen wie die dazugehörigen Punkte zu annullieren.

FIS-Boss erleichtert – Videomaterial soll Täter überführen

„Ich bin froh, dass die Jury vor Ort nach Bekanntwerden dieses Vorfalls sofort entschieden hat. Ich warte jetzt auf die Unterlagen und werde diese an die zuständigen Stellen der FIS weiterleiten“, wird Janey Fleré, technischer und administrativer Koordinator der FIS, vom Blick zitiert. Laut Fleré ist bisher nicht bekannt, ob dem mutmaßlichen Täter Konsequenzen drohen. Von der illegalen Aktion sollen Videoaufnahmen zur Aufklärung dienen.

FIS-Rennen sind vom Internationalen Skiverband (FIS) veranstaltete Ski-Wettbewerbe, die keiner Rennserie angehören. Die geholten Punkte dienen dazu, Startberechtigungen zu Wettkämpfen bzw. Wettkampfserien im Skisport zu ermitteln. Das manipulierte Rennen in Madonna di Campiglo gewann übrigens der Italiener Marco De Zanna. Innerhofer wurde mit 0,04 Sekunden Rückstand Zweiter, Maurberger mit 0,08 Sekunden Rückstand Dritter. (aoe)

2024-04-22T12:03:26Z dg43tfdfdgfd