FUßBALL-EM: DIE DEUTSCHE NATIONALMANNSCHAFT ALS PLAYMOBIL-ELF

Bei der Beinarbeit etwas eingeschränkt, aber das dürfte echte Fans nicht stören: Die deutsche Fußballnationalmannschaft gibt es jetzt vom kriselnden Spielzeughersteller Playmobil – aber nicht überall.

Ein Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Herren bei der Heim-EM? Kein Problem, wenn die Fans die Geschicke der Mannschaft selbst lenken. Gut, nicht im Stadion, sondern auf dem heimischen Teppich. Und möglicherweise wird der Spielverlauf nicht ganz so dynamisch aussehen wie gewohnt.

Das deutsche Team gibt es ab kommender Woche als Playmobil-Figuren. Vom 13. Mai bis 22. Juni seien insgesamt 18 verschiedene DFB-Spieler als 7,5 Zentimeter große Kunststoff-Figur erhältlich, teilte der Spielwarenhersteller Horst Brandstätter im fränkischen Zirndorf mit. Es sei das erste Mal, dass eine Nationalmannschaft im Playmobil-Format auf den Markt komme.

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Damit stehen die Fußballer in einer Reihe mit den Ghostbusters, den Drachenreitern von Berk oder der Star-Trek-Besatzung: Auch das sind Sonderserien von Playmobil.

Der Vertrieb der Playmo-Kicker erfolgt über die Edeka-Märkte: Die Kunden sammeln dort Treuepunkte, je ein Punkt für fünf Euro Einkaufswert. Hat man fünf Treuepunkte beisammen, kann man einen DFB-Spieler für 2,99 Euro kaufen. Es geht aber auch ohne den Umweg über die Treuepunkte, dann kostet ein Spieler 5,99 Euro. Als Ablösesumme mag das lächerlich erscheinen, für alle 18 Figuren läppert sich der Mannschaftspreis dann aber auf stolze 108 Euro.

Erhältliche Nationalspieler sind Marc-André ter Stegen, Antonio Rüdiger, Robin Gosens, Matthias Ginter, Mats Hummels, Niklas Süle, İlkay Gündoğan, Joshua Kimmich, Jonas Hofmann, Julian Brandt, Jamal Musiala, Florian Wirtz, Kai Havertz, Niclas Füllkrug, Leroy Sané und Thomas Müller.

Verluste und Stellenstreichungen bei Playmobil

Eine Aktion, die für Aufmerksamkeit sorgt, kann Brandstätter gut brauchen. Die Umsätze beim Playmobil-Hersteller sind binnen zwei Jahren drastisch abgesackt – um rund ein Drittel. »Im Geschäftsjahr 2023/2024 betrug der Umsatz rund 490 Millionen Euro«, teilte das Unternehmen am Monatsbeginn mit. 2022/2023 waren es 571 Millionen Euro, ein Jahr davor noch 736 Millionen.

Zu Gewinnen oder Verlusten machte die Gruppe keine Angaben. Ende 2023 wurde jedoch bekannt, dass sie im Geschäftsjahr 2022/2023 den ersten Verlust der Unternehmensgeschichte geschrieben hat. Im vergangenen Jahr wurde mit Bahri Kurter ein neuer Chef ernannt, der bis 2025 rund 700 Stellen streichen will. Ein Großteil des Stellenabbaus soll bereits erfolgt sein.

Spielbedingt ist in der Nationalmannschaft nicht mit einem Stellenabbau zu rechnen. Aber die Freunde des Playmobil-Fußballs sollten sich darauf einstellen, dass Spielergebnisse vom heimischen Teppich-Platz nicht anerkannt werden.

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