FUßBALL-BUNDESLIGA: 1. FC KöLN UNTERLIEGT DARMSTADT 98, VFL WOLFSBURG SCHLäGT BOCHUM

Der 1. FC Köln hatte den Tabellenletzten zu Gast – und steht trotzdem ohne Punkt da: Dem Traditionsklub droht der Abstieg. Hoffenheim gewann ein Sieben-Tore-Spektakel, Wolfsburgs Wind beendete seine Flaute.

Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga spitzt sich zu: Am 30. Spieltag setzte Schlusslicht Darmstadt 98 sich beim 1. FC Köln 2:0 (0:0) durch – die Lilien vertagen den Gang in die zweite Liga, die Sorgen des Vorletzten Köln verschärfen sich. Durchatmen kann der VfL Wolfsburg, der das Duell mit dem VfL Bochum 1:0 (1:0) gewann. RB Leipzig holte ein 2:1 (1:0) in Heidenheim, die TSG Hoffenheim gewann ein wildes Spiel gegen Borussia Mönchengladbach 4:3 (1:1).

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Kurz sah es so aus, als könnte der VfL Bochum unter Interimscoach Heiko Butscher einen wichtigen Schritt gen Klassenerhalt machen: Nach einem Eckball jubelte Patrick Osterhage, der den Ball aus kurzer Distanz freistehend ins Tor des VfL Wolfsburg geschossen hatte (39.). Dann stellte sich heraus, dass Osterhage deshalb so unbewacht dastand, weil er sich einen guten Meter im Abseits befunden hatte – und statt 1:0 für Bochum stand es plötzlich 0:1: Auf der Gegenseite traf Jonas Wind, nachdem der Ball einige Male glücklich zur Wolfsburger Offensive geprallt war (43.).

Für Wind war es der erste Torerfolg seit 17 Spielen, zuletzt hatte der Däne im November getroffen. Wolfsburg hat nun 31 Punkte auf dem Konto und setzt sich von Bochum (27) ab. Die Bochumer können von Mainz, das am Sonntag in Freiburg antritt, noch an diesem Wochenende auf den Relegationsplatz 16 verdrängt werden.

Eben dieser Relegationsplatz rückt für den 1. FC Köln in immer weitere Ferne: Das Team von Timo Schultz verpasste gegen den Letzten Darmstadt, sich an die Konkurrenz heranzukämpfen. Der Grund dafür war vor allem der schwache Angriff: Luca Waldschmidt blieb bei seiner Startelf-Rückkehr nach Wadenbeinbruch blass, Faride Alidou sorgte mit seinem Pfostenschuss (18.) noch für die größte Gefahr.

Auf der Gegenseite genügte Darmstadt ein Standard: Christoph Klarer fiel ein Eckstoß am Fünfmeterraum vor die Füße, der aufgerückte Abwehrspieler musste nur noch einschieben (57.). In der Schlussphase fehlten Köln die Ideen, Oscar Vilhelmsson staubte stattdessen zum 2:0 ab, nachdem ein langer Ball die Kölner Defensive aus den Angeln gehoben hatte (90.). Mit weiterhin vier Punkten Rückstand auf den Relegationsrang könnten sich Köln und die noch einmal fünf Punkte schlechter dastehenden Darmstädter kommende Saison in Liga zwei wiedersehen.

Die TSG Hoffenheim gewann ein spektakuläres Spiel 4:3 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach. Dabei reichte den Gladbachern auch ein Dreierpack von Robin Hack nicht zum Punktgewinn.

Hoffenheim bestimmte von Anfang an das Geschehen, hatte viel mehr Ballbesitz und Torschüsse. Dennoch benötigte die TSG einen dicken Gladbacher Fehler, um in Führung zu gehen. Gladbachs Keeper Moritz Nicolas spielte zu Rocco Reitz, der unter Bedrängnis am Strafraum den Ball verlor. Über Andrej Kramarić kam der Ball zu Angreifer Wout Weghorst, der das 1:0 machte (36.). Die Führung hielt nur wenige Minuten: Alassane Pléa bediente mit einem Gassenpass Robin Hack, der das Spiel mit der ersten Gladbacher Möglichkeit ausglich (39.).

Der Ausgleich gab Gladbach aber keinen Auftrieb. In der zweiten Hälfte traf Maximilian Beier zunächst den linken Pfosten (50.)., später machte es Grischa Prömel besser und traf mit einem sehenswerten Schuss aus rund 20 Metern zum 2:1 (58.). Von Gladbach kam kaum mehr was, nach einem erneuten leichtfertigen Ballverlust im Spielaufbau kam Ozan Kabak an den Ball und traf aus der Distanz (66.). Das Spiel war danach aber noch nicht entschieden, wie aus dem Nichts kam Gladbach durch Hack zum Anschluss (78.). Damit nicht genug: Hack traf in der 90. Minute ins kurze Eck zum 3:3, TSG-Keeper Robin Baumann sah dabei schlecht aus. Danach aber ließ sich Gladbach noch auskontern, Robin Stach traf in der Nachspielzeit zum Sieg (90.+1.).

Für beide Teams geht es in dieser Saison nicht mehr viel, RB Leipzig hat die Champions-League-Teilnahme so gut wie sicher, Heidenheim den Klassenerhalt. Das merkte man dem 2:1 (1:0)-Sieg von RB auch an.

Heidenheim verteidigte lange konzentriert und hielt Leipzig vom eigenen Tor weg. Gefahr strahlten beide Teams lange nicht aus – ehe die Leipziger mit ihrer ersten guten Chance in Führung gingen. Dabei profitierte RB von einem Fauxpas von Verteidiger Benedikt Gimber, der eine Flanke von David Raum zwar abfangen konnte, dann den Ball aber zu Leipzigs Benjamin Šeško stolperte. Der traf dann zur Führung (42.). Danach hatte Heidenheim die Chance zum Ausgleich, Kevins Sessas Schuss ging aber vorbei (43.).

In der zweiten Hälfte hemmten viele Zweikämpfe den Spielfluss. Aber Heidenheim ist eben schon die ganze Saison über bei Standards stark – so auch gegen Leipzig. Jan-Niklas Beste brachte einen Freistoß in die Mitte, Jan Schöppner verlängerte und Nikola Dovedan glich per Kopfball aus (69.). Kurz vor Ende schloss Loïs Openda einen Konter ab und schoss RB so zum Sieg (85.).

2024-04-20T16:04:55Z dg43tfdfdgfd