2. FUßBALL-BUNDESLIGA: HOLSTEIN KIEL STEHT NACH ERFOLG üBER WEHEN WIESBADEN VOR AUFSTIEG

Kiel hat sich durch den Erfolg über Wehen Wiesbaden eine optimale Ausgangslage im Aufstiegsrennen geschaffen. In Hannover und Elversberg fielen zusammen elf Tore.

Holstein Kiel kann in der kommenden Woche in die Bundesliga aufsteigen. Der Zweitligist schlug den SV Wehen Wiesbaden 1:0 (0:0), übernahm die Tabellenführung vom FC St. Pauli und hat nun fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Fortuna Düsseldorf. Kiel und Düsseldorf spielen am Samstag (20.30 Uhr, TV: Sport1) gegeneinander, den Kielern reicht dann ein Punkt für den sicheren Aufstieg.

Parallel gewann der SV Elversberg 4:2 (1:1) gegen Hertha BSC. Hannover 96 siegte 3:2 (3:2) gegen den SC Paderborn.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Lewis Holtby jubelte bereits kurz vor der Halbzeitpause, als habe Kiel ein Tor erzielt – dabei war eines für den Gegner zurückgenommen worden. Marcus Mathisen hatte ins Tor geköpft, der Ball hatte bei der Ecke zuvor allerdings die Auslinie überquert. Dann half dem KSV Holstein ein kurioser Treffer: Timo Becker köpfte den Wiesbadener Keanan Bennetts an, von dessen Hüfte trudelte der Ball ins Tor (65. Minute).

Das Spiel vor 10.112 Zuschauern war nach vielen Statistiken ausgeglichen, aber Chancen hatte lange nur Wehen Wiesbaden, das Tabellen-16. bleibt. Nach dem Trainerwechsel von Markus Kauczinski auf die Interimslösung Nils Döring spielte der Abstiegskandidat wie ausgewechselt, besonders Stürmer Nikolas Agrafiotis tat sich hervor. Die Gastgeber versäumten es aber, in Führung zu gehen.

Kiel spielte zunächst ähnlich schwach wie zuletzt beim 1:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern, hatte kaum Offensivaktionen. Im zweiten Durchgang erhöhten die Norddeutschen den Druck. Nachdem Tom Rothe den Ball nach einer Stunde aus kurzer Distanz nur ans Außennetz bugsiert hatte, traf fünf Minuten später Becker.

Hertha BSC steuert unterdessen auf ein tristes Saisonende zu. Der ambitionierte Hauptstadtklub wartet seit drei Spielen auf einen Sieg. Die Berliner, die bereits in der vergangenen Woche ihre letzte kleine Chance auf den Relegationsplatz verspielt hatten, rutschten auf den neunten Tabellenrang ab. Elversberg ist Zehnter.

Die 9502 Zuschauer an der Kaiserlinde sahen eine intensive Partie mit hohem Tempo und vielen Chancen für beide Teams. Luca Schnellbacher (18., 54.) mit einem Doppelpack, Paul Wanner (65.) und Kevin Koffi (88.) trafen zum Sieg für die Gastgeber, die den Klassenerhalt schon seit Samstag sicher hatten.

Die Herthaner glichen zwischenzeitlich durch ein Eigentor von Florian Le Joncour (26.) und Palko Dardai (61.) zweimal aus. Berlins Ibrahim Maza (47.) traf kurz nach der Pause noch mit einem satten Distanzschuss nur die Latte, Haris Tabakovic hatte in der 60. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend reagierenden Torhüter Nicolas Kristof. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die SVE.

Ein kapitaler Aussetzer von Visar Musliu leitete die Niederlage des SC Paderborn bei Hannover 96 ein. Der Abwehrspieler wollte den Ball unbedrängt zu Torwart Pelle Boevink passen, spielte jedoch 96-Profi Lars Gindorf an, der die Gelegenheit annahm und nur noch ins leere Tor einschieben musste.

Der frühe Rückstand in der 6. Minute schockte Paderborn. Andreas Voglsammer (11.) und Nicolo Tresoldi (18.) legten für 96 umgehend nach. Erst danach wachte der SC auf: Koen Kostons (27.) und Raphael Obermair (40.) sorgten vor der Pause für den Anschluss und für Spannung.

Die zweite Halbzeit begann mit einer Großchance für 96-Stürmer Gindorf (47.), der erst in der zweiten Saisonhälfte aus der Regionalliga-Mannschaft in den Profikader befördert worden war. Die Gäste hatten bei einer Dreifach-Chance für Obermair, Aaron Zehnter und Ilyas Ansah (60.) sowie bei einem Pfosten-Kopfball von Musliu (87.) die besten Gelegenheiten zum Ausgleich.

Hannover beendete damit seine Negativserie von zuletzt vier Spielen ohne Sieg. Dadurch hatte das Team von Trainer Stefan Leitl alle Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga vergeben. Für Hannover geht es wie für Paderborn nur noch darum, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen.

2024-05-05T14:06:07Z dg43tfdfdgfd