MARC MARQUEZ: UMSTELLUNG AUF DIE DUCATI "IST ABGESCHLOSSEN", ABER ...

Nach zuvor elf Jahren auf einer Honda RC213V wird das laufende MotoGP-Wochenende zum Grand Prix von Spanien 2024 in Jerez für Marc Marquez das vierte auf einer Ducati. Im Kundenteam Gresini sitzt er wie sein Bruder Alex Marquez auf einer Vorjahresmaschine, der GP23.

Während Alex Marquez den Charakter einer Ducati bereits aus dem vergangenen Jahr kennt (als er eine GP22 fuhr), musste sich Marc Marquez nach seiner langen Honda-Zeit komplett umstellen. Diese Umstellung bezeichnet der sechsmalige MotoGP-Weltmeister inzwischen als abgeschlossen.

"Das Gute ist, dass wir jetzt nicht mehr über Gewöhnung sprechen müssen. Die Umstellung ist abgeschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, an den Details zu arbeiten", sagt Marc Marquez am Freitag in Jerez, nachdem er mit P3 im Nachmittagstraining den direkten Q2-Einzug geschafft hat.

 

"Was meine Gewöhnung an das Motorrad betrifft, so fühle ich mich inzwischen eins mit dem Motorrad", sagt Marquez und verweist auf das erste Freie Training am Freitagvormittag: "Im FP1 bin ich rausgefahren und war sofort Schnellster."

Nach Austin-Sturz: Veränderungen an den Bremsen

Trotzdem läuft noch nicht alles perfekt bei Gresini-Ducati. Vor zwei Wochen in Austin hatte Marquez wenige Sekunden nach Übernahme der Führung im Rennen einen Sturz, den er auf ein Bremsproblem zurückführte. Aus diesem Grund hat man am Freitag in Jerez Veränderungen vorgenommen.

Der neue Bremshebel erinnert Marc Marquez an seine Honda-Zeit

Foto: Motorsport Images

"Ich verwende jetzt einen anderen Bremshebel", verrät Marquez und weiter: "Außerdem haben wir etwas an der Spezifikation der Bremsen an sich verändert. Das Team hat eng mit Ducati zusammengearbeitet, um zu verstehen was in Austin passiert ist. Auf den Daten war es ein riesiges Problem."

Nachdem er am Freitag in Jerez die ersten Runden nach den beschriebenen Veränderungen zurückgelegt hat, berichtet Marquez: "Es war besser. Im Grunde fahre ich jetzt wieder mit einem Bremshebel, wie ich ihn die meiste Zeit meiner Karriere verwendet habe. Im vergangenen Jahr begann ich einen anderen zu nutzen, weil ich Armpump hatte."

Der Wechsel auf einen ihm unbekannten Bremshebel war laut Marquez "aber nicht die Lösung, denn er hat das Problem nur kaschiert. In Wahrheit bestand das Problem weiterhin". Ob der Wechsel zurück auf ein Modell, wie er es aus seiner Honda-Zeit kennt, die Lösung ist, das vermag Marquez nach einem Tag noch nicht zu beurteilen. "Auf dieser Strecke ist es kein Problem, weil es nicht sehr heiß ist. Wir müssen abwarten, bis wir zu einem Hitzerennen kommen", sagt er.

Zusammenarbeit mit "Frankie" Carchedi läuft "besser und besser"

Abgesehen von den technischen Unterschieden musste sich Marquez seit dem Valencia-Test im November 2023 auf personell umstellen. Als Crewchief hat er in der Gresini-Box Francesco "Frankie" Carchedi sitzen, der einst in der MotoGP-Saison 2020 bei Suzuki zusammen mit Joan Mir Weltmeister wurde.

"Frankie" Carchedi und Marc Marquez arbeiten seit Jahresbeginn zusammen

Foto: Motorsport Images

Für Marquez ist Carchedi erst der zweite Crewchief seiner MotoGP-Karriere. Seit seinem Debüt in der Königsklasse (2013) bis zu seinem Abschied von Honda, und abgesehen davon sogar schon in seinen zwei Moto2-Jahren (2011 und 2012), arbeitete Marquez mit Crewchief Santi Hernandez.

"Meine Verbindung zu Santi war natürlich eine ganz besondere. Schließlich haben wir 13 Jahre lang zusammengearbeitet", sagt der insgesamt achtmalige Motorrad-Weltmeister. Seinen aktuellen Crewchief Carchedi bezeichnet er als einen "fantastischen Techniker" und sagt: "Mit 'Frankie' läuft es besser und besser. Er beginnt meinen Fahrstil zu verstehen. In Austin haben wir deshalb erstmals eine große Veränderung am Motorrad vorgenommen."

"Aber", kommt Marquez zurück auf die Bremsprobleme, die ihn in Austin in Führung liegend zu Sturz brachten, "es stimmt auch, dass wir immer noch kleine Probleme hier und da haben. Bislang haben wir es noch nicht geschafft, ein Wochenende von Anfang bis Ende reibungslos durchzuziehen".

"Schauen wir mal, ob uns das jetzt hier oder an einem der kommenden Wochenenden gelingen wird, sodass wir es auf das Podium schaffen. Das wäre ein gutes Ziel für die kommenden Rennen", so Marquez, der als Ducati-Fahrer bislang zweimal die Top 3 erreicht hat.

Das gelang ihm jeweils mit P2 im Sprint in Portimao und im Sprint in Austin. Marquez' bisher bestes Grand-Prix-Ergebnis seit seinem Abschied von Honda ist P4 vom Saisonauftakt, dem Grand Prix von Katar in Lusail.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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