KöLN TAUMELT RICHTUNG 2. LIGA: PULVERFASS FC! GESCHäFTSFüHRER-AUS BESCHLOSSEN? ABSTIEG WIRD TEUER

Noch hat der 1. FC Köln vier Spiele vor der Brust. Die Rettung scheint aber nahezu unmöglich. Vor allem, wenn man die Leistung beim 0:2 gegen Schlusslicht Darmstadt 98 betrachtet. Das war gar nichts.

Am Sonntag (28. April 2024, 17.30 Uhr) steht das Duell bei Konkurrent Mainz 05 an (DAZN und Liveticker auf EXPRESS.de). Viele Fans haben bereits den Glauben verloren, nach der Heimpleite gegen Darmstadt gab es Pfiffe und „Keller raus“-Rufe. Einige Ultras kletterten nach der Partie über den Zaun und schimpften auf die Spieler ein. Der bisher so starke Rückhalt bröckelt.

1. FC Köln: 40 Millionen Euro weniger bei Abstieg

Pulverfass FC – bei einem Abstieg wird die Lage mit Sicherheit noch dramatischer. Der Klub steht vor der Explosion auf allen Ebenen. Denn in nahezu allen Bereichen ist das Vertrauen in die Arbeit verloren gegangen. Alle handelnden Personen haben rund um die Spielzeit 2023/24 einfach zu viele Fehler gemacht. EXPRESS.de skizziert die Explosionsgefahr im Klub.

Vorstand: Der Mitgliederrat ist von der Arbeit des Trios Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Carsten Wettich nicht mehr überzeugt. Im Herbst 2024 wird ein neuer Mitgliederrat gewählt, dieser wird ein Vorstandstrio aussuchen, welches 2025 bei der Mitgliederversammlung im Herbst zur Wahl gestellt wird. Im Hintergrund hat der Wahlkampf längst begonnen.

Alternativen: Bisher haben sich nur wenige Personen öffentlich in Stellung gebracht. Die Frage ist: Wer kann den 1. FC Köln in bessere Zeiten führen? Ex-Profi Dieter Prestin (67) will neuer Sport-Vorstand werden, angeblich hat er zahlreiche Mitstreiter hinter sich. Ross und Reiter hat er aber noch nicht genannt, auch aus seinem 40-seitigen Konzept ist bisher nichts bekannt.

Matthias Scherz (52) hat sich ebenfalls öffentlich in Stellung gebracht – ein Posten im Vorstand würde ihn reizen. Er konnte aber schon bei seiner ersten Bewerbung 2019 keine inhaltliche Konzeption präsentieren, wie er den Verein nach vorne bringen könnte.  

Dem gegenüber steht ein amtierender Vorstand inklusive Geschäftsführung, die beim FC in ihrer Amtszeit die Insolvenz abgewendet haben und den Klub nachhaltig in eine bessere Zukunft führen wollen. Die Frage ist, ob der Verein im Abstiegsfall wieder in alte Muster verfällt und erneut alles über den Haufen wirft für kurzfristigen Erfolg?

Geschäftsführung: Der 1. FC Köln hat drei Geschäftsführer: Christian Keller (45), Philipp Türoff (47) und   (55). Letzterer wackelt nach einem Krisengespräch mit dem Vorstand schon gewaltig, es sieht danach aus, dass sich die Wege nach der Spielzeit trennen. Rejek selber sagte gegenüber EXPRESS.de, dass er auf jeden Fall weiter in Köln arbeiten will. Doch intern soll das Verhältnis zu seinen Geschäftsführer-Kollegen unterkühlt sein.

Der Druck auf Keller wird im Fall des Abstiegs auch nochmal größer. Er weiß: „Ich bin für das sportliche Abschneiden verantwortlich.“ Das große Problem: Ein angeschlagener Vorstand um Wolf müsste die Geschäftsführer abberufen und eine Neubesetzung finden. Die Frage ist: Wer traut dem Vorstand diese Auswahl zu?

Finanzen: Der Abstieg würde den FC teuer zu stehen kommen: 29 Millionen Euro weniger TV-Geld, die Sponsoring-Einnahmen würden um 15 Millionen Euro sinken. Macht in der Summe weit über 40 Millionen Euro.

Keller versucht die Situation schönzureden, sagte im Sport1-Doppelpass: „Die Zahlen stimmen von den Größenordnungen ungefähr. Die 2. Liga würde mit einem erheblichen Umsatzeinbruch einhergehen. Um die 40 Millionen Euro weniger Umsatz. Es sinken aber auch die Stadionpacht. Die ist weitaus geringer in der 2. Liga. Es ist entscheidend, was an Aufwandsreduktion gegenübersteht. Die Botschaft ist klar: Der FC kann sich auch in der 2. Liga aus eigener Kraft tragen und kann ein positives Jahresergebnis erwirtschaften.“

Mannschaft: Hier droht beim Abstieg ein weiterer erheblicher Qualitätsverlust: Mark Uth und Davie Selke haben keine Verträge für die 2. Liga. Torhüter Marvin Schwäbe sowie die Innenverteidiger Timo Hübers und Jeff Chabot haben Ausstiegsklauseln. Die Leihspieler Luca Waldschmidt (Wolfsburg) und Faride Alidou (Frankfurt) werden wohl nicht verpflichtet beim Gang in die 2. Liga.

Steffen Freund (54) sagte im Doppelpass zu Uth, Selke, Schwäbe, Chabot und Hübers: „Wenn die fünf Spieler weggehen, dann gute Nacht, 1. FC Köln. Wir haben keine Führungsspieler beim FC. So wie es aussieht, wird der FC ein Durchschnittsverein in der 2. Liga. Das ist eine katastrophale Message an die Fans.“

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Trainer: Timo Schultz hat dem Vernehmen nach auch nur einen Kontrakt für die 1. Liga. Ob der Klub bei einem Abstieg an ihm festhält, wird sich zeigen. Sein Punkteschnitt (0,9) spricht nicht gerade für ihn. Im Trainingslager in Spanien wollte er die Spieler auf die Crunchtime vorbereiten – im Spiel gegen Darmstadt war davon nichts zu erkennen. 

Scouting und Nachwuchsleistungszentrum: In diesen Bereichen deuten sich auch personelle Konsequenzen an.

Schlusswort Keller: „Egal, wie es ausgeht: Der 1. FC Köln wird wieder aufstehen.“ Ob der Geschäftsführer nach der Explosion dann noch dabei ist, ist allerdings fraglich …

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