FUßBALL: TRAINER VON ENERGIE COTTBUS CLAUS-DIETER WOLLITZ FüRCHTET BEIM BFC DYNAMO UM SEIN LEBEN

Der Trainer von Energie Cottbus, Claus-Dieter Wollitz, hat die massive Bedrohung beim Gastspiel beim BFC Dynamo beklagt. Er habe um sein Leben gefürchtet. Seine Kritik richtet sich auch an die Polizei.

Trainer Claus-Dieter Wollitz von Fußball-Regionalligist Energie Cottbus hat überbordende Gewalt und aggressive Bedrohung im Spitzenspiel beim BFC Dynamo scharf kritisiert. »Dass ich bepöbelt werde, bin ich ja gewohnt, speziell hier. Aber, dass man Angst haben muss, dass man mit Steinen schon während des Spiels beschmissen wird, dass man bedroht wird, ist in meinem System 2024 nicht vorstellbar. Das ist nicht mehr Aggression, das ist weit drüber«, sagte der Trainer dem »MDR«.

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Nach 30 Minuten musste Schiedsrichter Christopher Gaunitz die Partie unterbrechen und die Mannschaften in die Kabine schicken. Beide Fangruppen beschossen sich gegenseitig mit Pyrotechnik. Die Polizei marschierte im Innenraum auf. Nach rund 16 Minuten durften die Spieler wieder zurück auf den Rasen. Wollitz kritisierte dabei die fehlende Sicherheit im Stadion, obwohl die Partie zuvor zum Hochsicherheitsspiel eingestuft worden war.

»Wenn wir zehn Spieltage vor Schluss beim BFC gespielt hätten, wäre ich hier niemals mitgefahren, weil mein Leben und meine Verantwortung gegenüber meiner Familie, meinen Spielern und meinen Freunden ist mir wichtiger. Wenn man so bedroht wird, weiß man nicht, wie weit diese Menschen gehen«, sagte der 58-Jährige.

Laut dem »RBB« will der gastgebende BFC Dynamo Stellung gegenüber den Aussagen von Wollitz nehmen.

Auch 155 Polizeikräfte kamen bei den Ausschreitungen und Krawallen zu Schaden. Ein Großteil wurde durch den Einsatz von Reizgas behindert, zudem gab es körperliche Übergriffe und Verletzungen durch Pyrotechnik.

Auf und neben dem Platz ist die Stimmung aufgeheizt

Auslöser der Krawalle soll laut Berliner Medien unter anderem gewesen sein, dass BFC-Anhänger Fan-Utensilien der Cottbuser verbrannt haben sollen. Vor knapp einem Jahr hatten Fans von Cottbus BFC-Schals verbrannt. Ein Video davon ging in den sozialen Netzwerken viral.

Beide Fanlager sind seit Jahren verfeindet, in direkten Aufeinandertreffen kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. Beim Hinspiel im November in Cottbus war es ebenfalls zu Randalen im Gästebereich der BFC-Fans gekommen. Die Partie stand damals am Rande des Abbruchs.

Sportlich hat der Energie Cottbus mit dem 2:0-Sieg gegen Dynamo einen großen Schritt in Richtung Aufstieg in die 3. Liga gemacht. Cottbus führt mit 67 Punkten die Tabelle vor Greifswald (62) und dem BFC (57) an. Greifswald spielt am Sonntag gegen den FSV Zwickau und kann mit einem Sieg den Rückstand auf Cottbus verkürzen. Der Tabellenerste der Regionalliga Nordost steigt nach dieser Saison direkt in die 3. Liga auf.

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