DARUM IST RANGNICK JETZT BEI BAYERN FAVORIT

Vom FC Bayern München berichtet Martin Volkmar

Schon 2019 war sich Ralf Rangnick mit Karl-Heinz Rummenigge über ein Engagement bei Bayern München einig, was dann aber aufgrund interner Widerstände vor allem von Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic noch platzte.

Nun könnte der österreichische Bundestrainer fünf Jahre später doch Chefcoach beim deutschen Rekordmeister werden.

ran wurden die Berichte mehrerer Medien bestätigt, dass Rangnick jetzt der Favorit auf die Nachfolge des im Sommer scheidenden Thomas Tuchel ist.

Aktuell laufen demnach bereits konkrete Gespräche mit den FCB-Verantwortlichen im Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, mit dem Rangnick seit gemeinsamen Jahren im Red-Bull-Kosmos ein sehr gutes Verhältnis verbindet.

FC Bayern und Rangnick: Rasche Lösung möglich

Offenbar sind beide Seiten optimistisch, zeitnah eine Übereinkunft zu finden.

Im nächsten Schritt müsste dann eine Lösung mit dem Österreichischen Fußball-Bund gesucht werden, bei dem Rangnick bis zur WM 2026 unter Vertrag steht.

"Ralf Rangnick besitzt ein aufrechtes Vertragsverhältnis, dem ÖFB liegen keine Anfragen vor. Der volle Fokus ist auf die UEFA EURO 2024 gerichtet", sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel zwar am Dienstag in einer Stellungnahme zu den Gerüchten.

Doch wenn Rangnick zu Bayern will, werden ihn die Österreicher nicht halten können, zumal er in München vermutlich fünf- bis sechsmal so viel verdienen könnte.

Allerdings müsste der FCB eine Ablöse für die Freigabe zahlen, "tz/Merkur" beziffern die Summe auf 14 Millionen Euro.

FC Bayern: Auch Hoeneß pro Rangnick  

Nennenswerte Widerstände gegen eine Rangnick-Installierung gibt es im Verein keine.

Aufsichtsrat und Ex-Vorstandsboss Rummenigge war bekanntlich schon immer ein Fürsprecher Rangnicks, doch nach ran-Infos hat auch Klubpatron Uli Hoeneß im Gegensatz zu anderslautenden Berichten schon seit längerem ein gutes Verhältnis zum gebürtigen Schwaben.

Dagegen war der Ehrenpräsident, ebenso wie zahlreiche andere Topfunktionäre bei Bayern, nicht von einer Rückkehr Julian Nagelsmanns überzeugt, der daher vergangenen Freitag beim DFB bis 2026 verlängerte.

Eberl, der den Bundestrainer gerne geholt hätte, beugte sich am Ende dem Widerstand und schwenkte zurück auf Rangnick, den er und Freund schon länger auf ihrer Liste hatten.

Vermutlich auch deshalb zeigte er sich am Rande des Bundesligaspiels bei Union Berlin (5:1) zuversichtlich, die Trainersuche wie geplant zeitnah abschließen zu können. "Wir sind sehr final und werden hoffentlich bald etwas verkünden können", erklärte er da.

FC Bayern: Was gegen Emery und De Zerbi spricht

Neben seiner Expertise und seinen Erfolgen sprechen für Rangnick allerdings auch die fehlenden Alternativen, denn grundsätzlich wollen die Bayern einen deutschsprachigen Coach verpflichten.

Und selbst die Mindestanforderung, die englische Sprache, beherrschen die ebenfalls gehandelten Roberto De Zerbi und Unai Emery nicht perfekt.

Nicht nur deshalb gibt es große Zweifel, ob sie dem Druck und dem Anforderungsprofil im unruhigen Umfeld bei Deutschlands Vorzeigeverein gewachsen sind.

Beide arbeiten bei ihren Klubs Brighton und Aston Villa unter dem Radar und ohne Titel holen zu müssen, besitzen laufende Verträge, haben dort ihre Vertrauten installiert und würden obendrein bei einem Wechsel an die Säbener Straße auf die Mitnahme ihres großen Assistentenstabs bestehen.

FC Bayern München: Was für Rangnick spricht

Rangnick hingegen kennt nicht nur den deutschen Fußball als ehemaliger Trainer von Schalke, Hannover oder Stuttgart hervorragend.

Der Backnanger hat zudem in Hoffenheim und Leipzig Mannschaften komplett neu aufgebaut und aus dem Amateurfußball bis in die Bundesliga-Spitze geführt.

Auch bei Bayern soll es zur nächsten Saison einen Neuanfang mit einer runderneuerten Mannschaft geben, die der ehemalige RB-Sportchef Rangnick dann zusammen mit Eberl und Freund zusammenstellen kann und muss, vermutlich auch parallel zu seinen Aufgaben mit Österreich bei der EM im Juni und Juli.

Erst nach dem Turnier wird Rangnick dann seine Tätigkeit in München vollständig aufnehmen und vermutlich auch einen oder beide aktuellen Assistenten mitbringen, die beiden Deutsch-Österreicher Lars Kornetka und Peter Perchtold.

FC Bayern: Neue Perspektive für Kimmich?

Gespannt sein darf man in der Zwischenzeit auf die Zu- und Abgänge. Den abwanderunsgwilligen Joshua Kimmich etwa holte Rangnick einst zu RB Leipzig, weil man ihm beim VfB Stuttgart keine echte Perspektive aufzeigen konnte.

„Jo wurde beim VfB Stuttgart intern nicht mal für gut genug angesehen, Trainingsgast bei der U 23 zu sein", berichtete Rangnick schon vor einigen Jahren:

"Er wechselt zu uns und wird innerhalb von zwei Jahren Stammspieler von Bayern München und Stammspieler der deutschen A-Nationalmannschaft. So eine Geschichte habe ich wirklich noch nie erlebt und die wird es wahrscheinlich auch nicht mehr so oft geben."

Wenn es nach Rangnick geht, möchte er ähnliche Erfolgsstories aber wohl künftig in München schreiben.

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