DARUM BLITZTEN DIE BAYERN BEI NAGELSMANN AB!

DFB-Vertrag statt FCB-Comeback

Darum blitzten die Bayern bei Nagelsmann ab!

Julian Nagelsmann hat seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur Weltmeisterschaft 2026 offiziell verlängert. Die tz nennt die Gründe.

München - Exakt 56 Tage vor Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land kam die Nachricht, auf die Fußball-Deutschland sehnsüchtig gewartet hat: Julian Nagelsmann hat seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur Weltmeisterschaft 2026 offiziell verlängert. Für die Nationalmannschaft ist das im Hinblick auf die EM eine äußerst gute Nachricht, immerhin können sich Nagelsmann und sein Team nun in Ruhe auf das Turnier vorbereiten – ohne permanent mit Fragen zur Zukunft des Bundestrainers gelöchert zu werden. Für den FC Bayern ist diese Entscheidung der nächste Rückschlag bei der ohnehin schwierigen Trainersuche.

„Das ist eine Entscheidung des Herzens. Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen“, lässt sich Nagelsmann in der offiziellen Pressemitteilung zitieren und kündigt an: „Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen.“ DFB-Präsident Bernd Neuendorf spricht von einem „starken Signal“ für den Verband und die Nationalmannschaft. Zur Wahrheit gehört aber auch: Nagelsmann hat sich in den vergangenen Tagen durchaus intensiv mit einer Rückkehr zum FC Bayern beschäftigt und sich das Angebot der Münchner angehört.

Nach tz-Informationen waren mehrere Faktoren dafür verantwortlich, dass der 36-Jährige sich für den DFB und gegen den FCB entschieden hat: Einerseits will sich der Fußballlehrer zu 100 Prozent auf das Turnier konzentrieren und nicht nebenbei noch den personellen Umbruch beim deutschen Rekordmeister mit vorantreiben. Nagelsmann hätte sich das in der Praxis schwierig vorgestellt: Die Nationalmannschaft auf das Turnier vorbereiten und nebenbei unzählige Male mit Eberl und Freund wegen der Kaderplanung telefonieren? So hätte er keiner der beiden Parteien vollumfänglich gerecht werden können. Darüber hinaus wäre der Abstand zwischen Abschied und Comeback beim FC Bayern recht kurz gewesen.

Rummenigge soll sich gegen eine Bayern-Rückkehr von Nagelsmann ausgesprochen haben

Ein anderer wesentlicher Punkt: Karl-Heinz Rummenigge. Der Aufsichtsrat und Strippenzieher soll von Anfang an im Hintergrund Stimmung gegen eine Rückkehr gemacht haben. Das hatte Nagelsmann sehr wohl registriert und es gab ihm ein ungutes Gefühl. Wohlwissend, dass Rummenigge und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen eine Standleitung pflegen. Aufgrund seiner Erfahrungen aus der Amtszeit als Bayern-Coach weiß er: Nur wenn die Führung geschlossen hinter einer Trainer-Entscheidung steht, ist diese auch von Erfolg gekrönt.

Beim DFB genießt der Bundestrainer hingegen vollstes Vertrauen aller Verantwortlichen, insbesondere von Sportdirektor Völler, der seinen Vertrag ebenfalls jüngst bis 2026 verlängert hat. Er gibt ihm das Gefühl, sich rein auf die Arbeit mit der Mannschaft beschränken zu können und als Trainer nicht auch noch viele politische Dinge moderieren zu müssen – wie es beim FC Bayern damals der Fall war. Völler seinerseits sieht in Nagelsmann einen „Taktik-Fuchs, der nicht nur großen Fußballsachverstand mitbringt, sondern mit seiner Leidenschaft jeden Spieler anstecken und mitreißen kann. Er brennt für die Nationalmannschaft und für den Erfolg“. Das Feuer für den FC Bayern ist hingegen vorerst erloschen. Manuel Bonke, Philipp Kessler

2024-04-19T14:51:01Z dg43tfdfdgfd