BAYERN-PROTEST NACH SCHIRI-AUFREGER?

Nach dem Champions-League-Halbfinale rückt der voreilige Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak in den Fokus. Eine Online-Petition fordert die Wiederholung des Rückspiels zwischen Real Madrid und dem FC Bayern.

Der zu frühe Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak mitten in der Schlussoffensive der Bayern im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid hat massive Diskussionen ausgelöst. Neben den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters äußerten auch viele Fans ihren Unmut über die umstrittene Entscheidung.

Während einige Nutzer in den sozialen Medien auf einen Protest des FCB pochten, startete ein Anhänger sogar eine Online-Petition, die die UEFA zu einer gründlichen Untersuchung des Vorfalls und Wiederholung des Halbfinalrückspiels gegen Real auffordert.

„Das ist keine Sache, die der FC Bayern ansprechen muss“, erklärte Sportvorstand Max Eberl auf SPORT1-Nachfrage, ob der FC Bayern wegen des verfrühten Pfiffs bei der UEFA aktiv werden müsse. „Wir können jetzt hier stehen wie die bedröppelten Hunde, aber das muss doch die UEFA in ihren 100.000 Sitzungen und Trainingslagern ansprechen.“

Der Bayern-Boss zeigte sich entsetzt: „Das ist jetzt keine besondere Regel. Wir haben uns oft genug darüber aufgeregt, wenn einer drei Meter im Abseits steht und noch 50 Meter bis an die Grundlinie sprintet. Dann sagen wir, hätte er mal vorher winken können. Und im Champions-League-Halbfinale in der 100. Minute hebst du sofort die Fahne, wo es um ein My geht.“

FC Bayern: Protest hätte keine Erfolgsaussichten

Ohnehin hätte ein Protest des FC Bayern keine Aussicht auf Erfolg, da es sich wie üblich um eine Tatsachenentscheidung des Referees handelt. Bedeutet also, der Pfiff von Marciniak ist endgültig, unabhängig davon, ob sich im Nachhinein herausstellt, dass in dieser womöglich spielentscheidenden Situation ein offensichtlicher Irrtum vorlag.

DFB-Regelexperte Lutz Wagner sagte zu SPORT1 auf die Frage, ob der Schiedsrichter einen Regelverstoß begangen habe: „Nein, hat er nicht, weil seine Abseits-Entscheidung eine Tatsachenentscheidung ist. Aber was er natürlich falsch gemacht hat, ist, sofort zu pfeifen.“

Wagner: Früher Pfiff verhindert VAR-Check

Seit Einführung des Video-Assistenten werde bei knappen Abseitssituationen immer mit dem Pfiff gewartet. „In der Fachsprache spricht man vom Delay, also der Verzögerung, über die sich Zuschauer sehr oft aufregen. An dem Beispiel sieht man allerdings, dass diese Verzögerung sehr sinnvoll ist. Wenn ich als Schiedsrichter also die Szene mit meinem Pfiff frühzeitig beende, dann kann ich die Szene im Nachhinein nicht mehr überprüfen, weil das Spiel unterbrochen ist“, erklärte Wagner.

Es wäre gut gewesen, „dass man die Szene länger laufen lässt, damit der VAR auf sie Szene schauen kann. Durch den frühzeitigen Abseitspfiff wurde das allerdings unmöglich gemacht“, ergänzte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter.

Der sonst so souveräne Referee Marciniak hatte kurz vor dem Ende der 15-minütigen Nachspielzeit einen Angriff der Bayern vorzeitig wegen Abseits abgepfiffen, der folgende Treffer von Matthijs de Ligt zum vermeintlichen Ausgleich im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid zählte nicht. Es blieb beim 1:2 und der Wunschtraum vom deutschen Finale in Wembley war geplatzt.

2024-05-09T17:57:15Z dg43tfdfdgfd