1. FC UNION BERLIN: FELIX KROOS SIEHT EINE NEGATIVE ENTWICKLUNG üBER MONATE

Wer den 1. FC Union Berlin zwei Jahre lang als Kapitän auf das Feld geführt und insgesamt 116 Pflichtspiele für die Eisernen absolviert hat, den beschäftigt natürlich die aktuelle Situation in Köpenick auch weiterhin. Erst recht, wenn man im Fall von Felix Kroos dem Verein auch nach dem Abschied im Sommer 2020 weiterhin verbunden geblieben ist. Als der 1. FC Union Berlin im September des vergangenen Jahres noch voller Euphorie zum ersten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte zu Real Madrid reiste, war auch Kroos dabei, machte (mittlerweile historische) Fotos eines wohl einmaligen Erlebnisses für alle Fans der Eisernen.

Der Alltag aber heißt Abstiegskampf. In diesem stecken die Eisernen spätestens seit dem vergangenen Wochenende wieder stärker, als man das wohl vor ein paar Wochen bei einem deutlich größeren Polster auf den Relegationsplatz für noch einmal möglich gehalten hatte.

Das sorgt auch für ein paar Sorgenfalten bei Felix Kroos: „Die Art und Weise, wie sie in den letzten Wochen und Monaten spielen, ist besorgniserregend“, sagte der 33-Jährige am Montagabend im Rahmen der Verleihung der Sepp-Herberger-Awards in Berlin. „Auch da, wo sie Punkte geholt haben, war das für mich nicht überzeugend. Es ist über Monate eine negative Entwicklung da, das macht mir schon ein bisschen Bauchschmerzen.“ Der ehemalige Union-Kapitän hofft deshalb, „dass aus dieser Saison sehr viele Lehren gezogen werden. Ich glaube, dass sehr viele Fehlentscheidungen getroffen wurden“, sagte Kroos.

Der Kampf gegen den Abstieg beschäftigt aber vor allem die aktuelle Mannschaft. „Dass Druck auf dem Kessel ist, das ist jetzt klar“, sagte Robin Gosens, der am Montagabend bei der Veranstaltung für das bemerkenswerte Wirken seiner Träumen-lohnt-sich-Stiftung ausgezeichnet wurde.

Die 2021 gegründete Stiftung des Nationalspielers, der seit Sommer 2023 in Köpenick unter Vertrag steht, setzt sich für Kinder und Jugendliche ein, die körperlich, geistig oder sozial benachteiligt sind, Fluchterfahrungen haben oder von persönlichen Schicksalsschlägen betroffen sind. „Es war mehr so ein Gefühl, dass ich es nicht fair fand, dass es mir so gut geht und vielen da draußen halt nicht so gut“, sagte der 29-Jährige, „man ist mit so viel Leid konfrontiert. Deswegen war es für mich irgendwann klar: Ich will etwas machen.“

Gosens äußerte sich am Rande der Verleihung ebenfalls zur aktuellen Situation im Verein. „Es ist Teil unseres Jobs, auch mal Druck auszuhalten und auch mal ungemütliche Situationen zu überstehen. Das ist so eine. Wir haben diese Saison schon sehr oft bewiesen, dass wir Widerstände überbrücken können und als Mannschaft sehr resilient sind“, sagte Gosens. „Die nächsten drei Spiele sind sicher entscheidend für all das, was danach kommt.“ Vor der nächsten Partie am Sonntag bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr, Dazn) ist Gosens jedenfalls zuversichtlich: „Wir müssen drei Punkte holen, wir wollen drei Punkte holen. Ich bin nach wie vor der vollsten Überzeugung, dass wir die Qualität dafür haben.“

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