FUßBALL-WELTMEISTER 1978: ARGENTINIEN TRAUERT UM TRAINER-IKONE CéSAR LUIS MENOTTI

Er berief Diego Maradona ins argentinische Nationalteam, wurde 1978 Weltmeister im eigenen Land und lehnte die Militärdiktatur ab: Der Fußball in dem südamerikanischen Land trauert um Trainer-Ikone César Luis Menotti.

Argentiniens Fußball trauert um César Luis Menotti. Der Weltmeister-Trainer von 1978 ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Das teilte der argentinische Fußballverband Afa am Sonntag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Menotti hatte mit 39 Jahren bei der WM im eigenen Land, die 1978 während der Militärdiktatur stattfand, Argentinien zum ersten Weltmeister-Titel geführt. Nähere Informationen zu den Umständen seines Todes gab es zunächst nicht.

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Förderer Maradonas

Menotti, der wie Lionel Messi aus der Stadt Rosario stammte, galt als Fußball-Philosoph. Bereits mit seinem ersten Titel als Trainer 1973 mit dem Klub Huracán in der argentinischen Liga definierte »El Flaco« (der Dünne) seinen Stil: »Offensiv, sauber, fröhlich« – im Gegensatz zu einem rein ergebnisorientierten Spiel. Er bezeichnete dies als »linken« Fußball. Menotti war es auch, der einem 16 Jahre alten Diego Maradona im Februar 1977 zum Debüt in der argentinischen Nationalmannschaft verhalf. In den Achtzigerjahren trainierte Menotti Maradona zudem beim FC Barcelona.

Menottis größter Triumph kam während der Gewaltherrschaft der rechten Militärjunta zwischen 1976 und 1983. Er kritisierte die Militärs zwar nicht offen, ließ seine Ablehnung aber durchscheinen.

Vor seiner Trainerkarriere war Menotti Profi-Spieler gewesen. Im Alter von 80 Jahren erhielt er noch einen Job beim argentinischen Fußballverband und wurde Generaldirektor für die verschiedenen Nationalmannschaften des Landes.

2024-05-05T21:07:15Z dg43tfdfdgfd